Honu Cage: Viele Gewinde für die GH3

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Nicht gerade kinderleicht, doch immerhin besser als vorher: Die Anordnung des Zubehörs an der GH3 dank des Honu Cages, der bei der Bestellung direkt aus China kam.

Was ein bisschen Zeit zum Überlegen nicht alles bewirkt. Zum Beispiel die Gelegenheit, mit Roman über interessantes Zubehör für die GH3 zu sprechen. So bestellten wir ohne großes Zögern diesen Käfig, der gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt. Er schafft fast unzählige Möglichkeiten, Zubehör an die Kamera anzudocken. In meinem Fall sind das an den beiden Blitzschuhplätzen der Empfänger für die Funkstrecke und das externe Mikrofon. Das Licht habe ich auf einen zusätzlichen Blitzschuh gesteckt. Und rechts erkennt man den kurzen Flexarm, an dem dann der SmallHD DP4 Monitor bei Bedarf angebracht wird. Und der Käfig ist so ergonomisch, dass man damit die Kamera gut halten und damit auch führen kann.

Bestellen kann man man den Käfig online beim Hersteller. Umgerechnet und mit Einfuhrzoll kostet der Käfig etwa 160 Euro.  Erfahrungen gibt es in den nächsten Wochen hier oder auf r73.net

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Das erste Mal: Bordeaux-Weine mit der GH3

In einem Weinlager in Bordeaux. Kein zusätzliches Licht aber mit dem Nokton 25mm

In einem Weinlager in Bordeaux. Kein zusätzliches Licht aber mit dem Nokton 25mm

Es war wieder dieses Kribbeln im Bauch, diese leichte bis mittlere Nervosität. So wie früher, damals, als ich anfing, als ich meine ersten Drehs in Spanien machte, oder als ich das erste Mal mit ganz viel Equipment nach Israel oder Japan startete. Doch diesmal entwickelte sich die Nervosität nicht wegen der Menge, sondern angesichts des wenigen Equipments. Ok, der Fotorucksack war voll, so voll, dass der Mann beim Security Check am Flughafen Schipol kurz große Augen bekam. Dennoch: Mit weniger oder besser gesagt mit kleineren und damit leichteren Komponenten das Gleiche oder mehr machen, eine neue Kamera, nicht der Komfort wie an der viermal so großen EX3– das sorgte für den Kick.

Ehrlich gesagt möchte ich dieses Kribbeln jetzt nicht jedes Mal wieder erleben, doch es ist wohl notwendig, so lange bis die Routine wieder Einzug hält. Diese Anspannung hat ihre guten Seiten: Ich habe mir im Vorfeld mehr Gedanken über den Aufbau der Geschichte gemacht, über den ungefähren Drehplan. Vieles, was sich mit der EX3 einfach so ergab, versuchte ich diesmal zu planen.

Das Plus Bequemlichkeit

Der erste Pluspunkt war der Weg zum Flughafen. Das leichtere Sachtler-Stativ, ein kleiner Koffer, dazu ein Rucksack, der halb so groß ist wie die Hülle für die EX3 – es war fast schon bequem und entspannt, zum Flieger zu gehen.

Doch dann ging es am nächsten Tag um das Wesentliche: Drehen und Interviewen. Der DP4-Monitor ist bestellt, doch für dieses Mal war der größere Marshall mit im Gepäck. Dazu eine kompakte LED-Flächenleuchte und das Dedolight mit zustätzlichem Stativ, um die Interviews etwas pimpen zu können.

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Auf einmal im Programm-Modus und der machte das Bild zu dunkel.

Am Morgen drehte ich vor meinem Interview zum Warmwerden bei 2 Grad Celsius ein paar Bilder von der Gironde und Bordeaux, die ich aber nicht brauchen sollte. Für das erste Interview nutzte ich dann das Nokton 25mm und die Led-Flächenleuchte. Das Dedolight erhellte die Weinflaschen im Hintergrund. Die Kontrolle des Bildes lief über den Marshall-Monitor. Problemlos. Lediglich beim Drehen der Schnittbilder griff ich ein paar Male daneben. Statt zu filmen machte ich Fotos – merkte es aber noch rechtzeitig. Und irgendwann kam ich an einen Knopf, der vom manuellen in den Programm-Modus wechselte und das Bild damit grundsätzlich zu dunkel machte. Auch diese Ursache entdeckte ich rechtzeitig, sie sorgte aber für schnelleren Puls.

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Eine wahre Freude. Mit dem Nokton und etwas zusätzlichem Licht war das Ergebnis eine Freude

Ansonsten musste ich feststellen, dass die Schärfekontrolle und die Belichtung über den Kameramonitor so gut funktionierte, dass ich den Zacuto Z-Finder nicht ein einziges Mal einsetzen sollte. Bei der Belichtung habe ich mich tatsächlich von meinem Gefühl leiten lassen und lag damit auch weitgehend richtig. Und auch das kleine Rig blieb im Koffer. Wenn die Kamera nicht auf dem Stativ befestigt war, lag sie für Drehs aus der Hand verdammt gut in der selbigen.

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Da lag der Fokus daneben. Mit dem externen Kontrollmonitor wäre mir der Fauxpas erspart geblieben.

Ein einziges Mal griff ich ziemlich daneben: Beim Interview mit der Winzerin. Aus Gründen der Bequemlichkeit dachte ich, auf den Marshall verzichten zu können. Doch das wurde gleich mit einem leicht unscharfen Bild bestraft. Umso mehr freue ich mich nun auf den kompakteren DP4. Schon in den Händen habe ich den Fhugen-Rahmen, der die Befestigung von Zubehör und das Führen der Kamera noch bequemer werden lässt.

Fazit: Der erste komplette Dreh mit der GH3 war ein wichtiger Schritt hin zu einer kompakteren Ausrüstung. Die Nervosität wird erst weichen, wenn die Bedienung der Kamera zur Routine wird. Doch die Ergebnisse treiben mich zum Weitermachen. Denn die Farbechtheit der Objektive und Kamera, gepaart mit der bei Bedarf abrufbaren geringen Tiefenschärfe, sind eine wahre Freude. Das Video in HD und an einigen Stellen stabilisiert:

 

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Keine Videoberichterstattung von Konzerten?

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In der vergangenen Woche gab ich Zeitungsvolontären bei der ABZV eine Kurzeinführung in den Videojournalismus. Bei der üblichen Fragerunde zum Einsatz von Video im Lokalen berichtete einer der Teilnehmer, dass sein Verlag von Videoberichten über Musikkonzerte grundsätzlich absieht – aus Sorge um anfallende GEMA-Gebühren und sonstige Rechtsfragen.

Ich muss zugeben, dass ich etwas irritiert war. Schließlich gibt es den §50 des Urheberrechtsgesetzes. Der erlaubt die Berichterstattung auch von Musikkonzerten. Um sicher zu gehen, fragte ich beim DJV nach und Justiziar Benno H. Pöppelmann stellte klar, dass der Bericht über ein Konzert ok ist, wenn es sich um ein aktuelles Ereignis handelt. Aber: „Die Aktualität ist so lange gegeben, wie der Verkehr die Berichterstattung als „Gegenwartsberichterstattung“ versteht und kann sich nur auf Ereignisse beziehen, bei denen es der Öffentlichkeit auf zeitnahe Berichterstattung ankommt.“

Weil das Internet jedoch nicht vergisst – und damit auch nicht die Videoberichte auf Zeitungs-Websites, und diese Videos auch Monate oder Jahre später noch auffindbar sein können, könnte der betroffene Verlag Probleme mit dem Urheberrecht bekommen. Deshalb handelt er richtig, wenn er von Videoberichten dieser Art absieht. Aus meiner Sicht ist das ein Grund, entweder das Urheberrechtsgesetz anzupassen oder entsprechende Verträge mit Künstlern oder deren Management abzuschließen, die Verlage vor möglichen Forderungen schützen. Schließlich geht es um den Verzicht auf Berichte, die auf der Website einer Zeitung durchaus einen Mehrwert für den Leser/Zuschauer darstellen.

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Zeit raffen mit richtigen Übergängen

Wer mit dem Filmen beginnt, muss auf viele Kleinigkeiten achten. Dazu gehört auch das eliptische Erzählen, also das Reduzieren einer längeren Handlung auf wenige Sekunden. Dafür benötigen wir entsprechende Übergänge oder Anschnitte von einer Einstellung zur nächsten.
In dem vorliegenden Videobeispiel zeige ich in einfachen und alltäglichen Situationen, wie eine junge Frau zunächst in einer langen Einstellungen in ihrem Weg über die Straße gefilmt wird. In der zweiten Variante raffe ich schon ein wenig Zeit, allerdings fällt auf, dass ein Pärchen mit Baby in der zweiten Einstellung von vorne nicht mehr durchs Bild läuft. Dieses Problem löse ich in der dritten Variante. Danach folgen weitere Anschnitte.

Wichtig für das Aneinanderschneiden der Bilder ist die Neutralisierung der Einstellungen. Das heißt, dass die handelnde Person in dem Beispielvideo aus dem Bild herausgeht und/oder ins Bild hineingeht. Dadurch habe ich im Schnitt später viel mehr Möglichkeiten zu variieren. Neben der Neutralisierung durch das Herausgehen oder Hineinlaufen gibt es noch die Wahl neutraler Bilder. Das können Naheinstellungen sein, die von einer Handlung zur nächsten eine Brücke im Schnitt bilden.

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Als Videojournalist mit der NATO unterwegs

Ich erinnere mich noch gut an die Manöver der Briten im Sauerland. In den 80er und 90er Jahren waren die militärischen Übungen etwas Regelmäßiges. Nicht nur bei uns vor der Tür wurden sie dann immer seltener, selbst auf NATO-Ebene sind Großübungen rar geworden. Wozu auch noch Krieg spielen, wenn die Realität in Afghanistan oder Lybien Training genug bietet. Weil die ISAF-Mission in Afghanistan im kommenden Jahr aber weitgehend auslaufen wird, will die NATO nun wieder mehr üben. Nach sieben Jahren zog sie jetzt in ein größeres Manöver. Für die DW war ich bei Steadfast Jazz 2013 in Riga und Swidwin als Videojournalist dabei; und kam schnell an meine Grenzen.

Der Bericht war nur möglich, weil ich auf Videomaterial der NATO zurückgreifen konnte. Während ich im mobilen Hauptquartier in der Nähe von Riga noch selbst gut filmen konnte, änderte sich die Lage in Polen. Auf einem Truppenübungsplatz spielten die Truppen eine Schlacht mit teils scharfer Munition nach. Und weil der Sicherheitsabstand zu groß war, kam mein Zoom der EX3 an seine Grenzen. Aber ich konzentrierte mich dann mehr auf Interviews und konnte so dann dem Beitrag doch noch eine eigene Note geben. Um den Rechts-Links-Wechsel bei den Interviews vor allem von der rechten Seite der Kamera gut zu kontrollieren, hatte ich bislang immer meinen Marshall-Monitor ans Stativ geschraubt. Diesmal habe ich ihn erstmals mit einem längeren BNC-Kabel angeschlossen und in der Hand gehalten. Fazit: Besser als am Stativ!

In der Postproduktion zeichnete sich allerdings noch ein anderes Problem ab: Die unterschiedlichen Formate des NATO-Materials. Die Clips wurden von verschiedenen Dienstleistern auf einem FTP-Server eingestellt, leider auch in verschiedenen Formaten. .mov, .wmv, .avi, mpeg2 – ein buntes Potpourri – und nicht alle Formate werden von Final Cut X gelesen. Also begann die Suche nach Konvertern. Nebem dem bewährten MPEGStreamclip verwendete ich auch noch Avidemux 2.6. Damit klappte zwar die Umwandlung fast komplett (außer bei der .wmv), doch kostete es unnötig Zeit. Sollte ich einmal in die Situation geraten, Footage aus mehreren Quellen koordinieren zu müssen, gäbe es klare Ansagen zum Format.

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