PinMic von Røde: Das Minimikro mit den drei Dornen

Ruhige Tage haben den großen Vorteil, dass ich mir die Zeit nehme, im Netz nach Neuem zu stöbern. Und vergangene Woche stieß ich auf das PinMic von Rode. Es gab leider noch nicht allzu viel über das kleine Teil zu lesen und zu sehen. Egal, ich bestellte mir das Ansteckmikro der anderen Art, weil es mir wirklich praktisch erschien. Durch ein eigenes Adaptersystem kann man das Rode-Mikro mit einem Zubehörstecker problemlos an einen Sennheiser-Sender anschließen. Jetzt ist es Teil meiner Ausstattung und so sieht es aus:

Es ist in der Tat eine völlig neue Art, das Mikro anzustecken. Da es nur ein kleiner Punkt ist, könnte es alles sein (wenn man es als Zuschauer überhaupt sieht), doch die wenigsten werden auf ein Mikrofon tippen. Die ersten Spielereien an verschiedenen Kleidungsstücken (Hemden, T-Shirts) zeigen, dass keine Schäden zurückbleiben. Allerdings sollte man dieses Mikro nicht gerade durch eine Gore-Tex-Mebran stechen. Zum Ton: Auch die inneren Werte sind ordentlich.

Soweit die Theorie, bzw. die Trockenübung. Ich habe das Mikro gleich beim nächsten Dreh in Südspanien dabei gehabt. Zum Aussehen und Klang hier mehr:

FAZIT: Das PinMic ist ein praktisches Teil, das zudem mit reichhaltigem Zubehör kommt. Der Windschutz ist dabei und auch ein zweiter Käfig, den man in der Farbe des Kleidungsstückes des Interviewten lackieren kann (bei dem Mann mit dem weißen Hemd). Hinzu kommt: Die Handhabung ist seht einfach. Meine Sorge, dass es bei weiblichen Interviewpartnern vielleicht ein Problem geben könne, weil man die drei Kontaktstifte der Bodenplatte von Innen durch das Kleidungsstück drücken muss, war unbegründet. Durch das einfache Anbringen können die Interviewpartner das Mikro ohnehin am besten selbst anlegen.

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Lohnende Investition

Zugegeben, mit meiner Ausrüstung und Arbeitsweise bin ich weitgehend zufrieden. Wenn es aber immer wieder ein Thema gab, das mich regelmäßig zum Grübeln brachte, dann war es die Akustik bei der Vertonung. Unterwegs als Reporter ist das egal, da verzeihen die Umstände viel. Doch im Heimstudio war ich mit dem Klangergebnis nie wirklich zufrieden. Ein Schritt nach vorne war vor ein paar Jahren die Anschaffung der SE Reflexion Filter. Doch nachdem ich mal wieder in einem richtigen Tonstudio gesessen hatte, wusste ich, dass mein Klang noch weit davon entfernt war.

Nachdem jetzt mal wieder Geld für Investitionen bereit stand, schlug ich bei Thomann zu. Zuerst bestellte ich vier Acousti Pro Panels. Die roten Quadrate sahen erst mal ganz gut aus und brachten auch schon eine gewisse Klangverbesserung.

Doch irgendwie passte mir das noch nicht so recht. Ich schaute noch einmal auf den Seiten und stieß auf Basotect. Das Material wird von BASF hergestellt und vielfältig für die Verbesserung der Akustik eingesetzt, selbst im Auto Die Platten boten neben guter Schallisolierung in weiß auch noch ein halbwegs neutrales Erscheinen. Der Minuspunkt: 149 Euro für vier Platten plus Kleber. Dennoch bestellte ich ein Paket.

Nachdem ich drei Platten nun in verschiedenen Zuschnitten angebracht habe und die ersten Testaufnahmen mit denen ohne Platten verglichen habe, kann ich das Zeug nur wärmstens empfehlen. Der Effekt ist sofort hörbar – schon wenn man im Raum spricht. Zusammen mit dem Mikro Rhode NT1-A bin ich nun auch endlich mit der Akustik zufrieden.

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Verteiler für Beleuchtungsschuh?

Funkempänger, Mikrofon und Videoleuchte an die Kamera anschließen

Das Problem ist nicht neu, aber mit meiner eigenen Lösung bin ich nicht zufrieden: Bei einigen Drehs kommt es vor, dass auf der Kamera eine Videoleuchte fest installiert sein muss. Zugleich schließe ich über den ersten Tonkanal ein Richtmikro an, das ebenfalls direkt an der Kamera befestigt ist. Auf Audiokanal 2 nehme ich den Ton der Funkstrecke ab.

An der Kamera befindet sich nur ein Beleuchtungsschuh, und der ist durch die Videoleuchte besetzt. Sobald ich das Richtmikrofon mit einem Fell etwas resistenter gegen Windgeräusche machen möchte, ragen die Haare ins Bild (zumindest bei Totalen). Der Mikrofonhalter ist also zu nah an der Kamera. Und für den Funkempfänger ist überhaupt kein Platz mehr vorhanden.

Was ich brauche ist ein flexibel einsetzbares und stabiles Teil, das mir ermöglicht, die Videoleuchte, den Funkempfänger und das Mikro samt Windschutz fest an der Kamera zu installieren, ohne dass die Bedienelemente der Kamera versperrt sind.

Es gibt doch sicher eine Art Verteiler, den man an den Steckschuh schrauben kann und der dann mehrere Schuhe bzw. Befestigungsmöglichkeiten bietet? Weiß jemand mehr. Ich bin für jeden Hinweis dankbar.

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Der gute Ton

Die eigene Erfahrung und die Gespräche mit VJ-Kollegen haben gezeigt, dass der gute Ton eine Herausforderung sind. Worauf muss man also achten, damit es nicht zu leise oder übersteuert klingt?

Grundsätzlich gilt für mich eine Faustregel. Die Atmo wird automatisch ausgesteuert (es sei denn, ich befinde mich in einem Hubschrauber oder auf einem Konzert) und die O-Töne immer MANUELL. Damit vermeide ich schon grundsätzlich das Pumpen der Automatik, sollte der Sprechende Pausen machen und außerdem liegt es dann auch nur in meiner Hand, ob der Ton stimmt oder nicht. Zum Einpegeln lasse ich mir ein bisschen Zeit. Wenn der Interviewte nicht für Sprechproben bereit steht, dann spreche ich grundsätzlich etwas lauter hinein, um mögliche Übersteuerung zu vermeiden. Bei meinen Kameras vermeide ich, dass die Ausschläge des VU-Meters in den roten Bereich kommen. Natürlich gilt es aber, beim Aussteuern und beim Interviewen Kopfhörer zu tragen. Denn nur so lassen sich mögliche Interferenzen heraushören. Wenn man dann während des Gesprächs die Sorge hat, doch zu übersteuern, dann gibt es zunächst erst einmal ein schnelles Rezept: Das Mikro etwas vom Mund des Interviewten entfernen. Am Ende des Gesprächs lohnt sich das Hereinhören in das Interview. Sollte es doch zu einer Übersteuerung gekommen sein, kann man die eine oder andere Frage noch einmal stellen und gleich auch den Bildausschnitt verändern. Damit lohnt sich die zweite Runde umso mehr.

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Die VJ-Ausrüstung

Hier ein Überblick des Materials, das ich verwende:

  • SONY PMW EX 3 Kamera
  • Canon EOS 600D Kamera
  • 2x GoPro HD 1 und 2 mit umfangreichem Zubehör
  • Mobiler und fester NLE-Schnittplatz auf Apple Final Cut 7 und X
  • BlackMagic Design Hyperdeck Shuttle SDI-Rekorder
  • FTP-Anbindung für Überspiele per Internet (statt Satellit oder Kurier)

ZUBEHÖR

  • Stativ Sachtler/Manfrotto
  • LED-Kopflichter
  • Funkstrecke SENNHEISER Evolution G2, Handmikro und Anstecker (2x)
  • 3-Spot-Lichtkoffer LED dimmbar
  • SONY GV-D1000E MiniDV-Recorder
  • Marshall TFT-HD-Monitor mit Flexarm
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