Online-Videos und die Werbung davor

Werbung muss sein, das weiß ich auch. Doch leider wird für mich gerade vor Videos im redaktionellen Umfeld platzierte Werbung immer öfter zum Hassobjekt. Zwei Beispiele:
1.  SpiegelOnline berichtet in einer spannenden Multimedia-Reportage von der Grenze zwischen den USA und Mexiko. Kollegin Sandra Sperber produziert kurze Videos, die den Text ergänzen. Das ist die ideale Kombination aus Print und Video. Allerdings unterscheidet der SpOn-Player nicht zwischen allein stehenden Videos und Kombinationen aus Text und Video. In der Folge fangen auch die kurzen Videostücke mit lästiger Werbung an.

2. Noch deutlicher wird die Werbekeule bei kurzen Videos, die SpOn aus dem Netz zieht und auf der eigenen Seite einbindet. In der Rubrik „Kurioses“ gibt es einen Mann, der mit seinem Buggy die Hecke entfernen will. 20 Sekunden dauert das Video. Je nach Auswahl kann die Werbung deutlich länger dauern.

Diese Liste der Beispiel  ließe sich endlos fortsetzen, vor allem auch auf den Websites der Tageszeitungen, die meist mit dem Brightcove-Player arbeiten. Die Folge: Die Verknüpfung von Text und Video ist nicht zufriedenstellend machbar, weil die vorgeschaltete Videowerbung es verhindert. Dabei gibt es Untersuchungen zur Wirksamkeit und den Folgen dieser Art von Werbung. Adroit Digital kam 2014 in einer Studie zu diesem Ergebnis:

Die optimale Länge für eine Werbung vor einem Video

Max. 15 Sekunden sollte eine vorgeschaltete Werbung also nur dauern. Weiter heißt es dort, dass 56% der Befragten grundsätzlich wegklicken, wenn eine Werbung beginnt. Nur 20% geben an, dass sie die Werbung anschauen.

Wie viele klicken weg?

Diese Erhebung ist nicht die einzige auf dem Markt. Auch in Deutschland gibt es dazu seit vielen Jahren Daten. Fittkau&Maas fanden bereits 2008 in ihrer W3B-Studie heraus, dass „Werbespots bis 15 Sekunden“ Zustimmung finden. Die Werbewirtschaft scheint diese Erkenntnisse jedoch in den Wind zu schlagen. Doppelt so lange Werbung ist Alltag im Netz. Die Konsequenz ist dramatisch: Weder die Werbung, noch das eigentlich gesuchte (journalistische) Video wird am Ende konsumiert. Übrig bleiben nur Frustrierte, denn weder Werber, noch Journalist noch Konsument haben ihr Ziel erreicht.

 

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Zeit raffen mit richtigen Übergängen

Wer mit dem Filmen beginnt, muss auf viele Kleinigkeiten achten. Dazu gehört auch das eliptische Erzählen, also das Reduzieren einer längeren Handlung auf wenige Sekunden. Dafür benötigen wir entsprechende Übergänge oder Anschnitte von einer Einstellung zur nächsten.
In dem vorliegenden Videobeispiel zeige ich in einfachen und alltäglichen Situationen, wie eine junge Frau zunächst in einer langen Einstellungen in ihrem Weg über die Straße gefilmt wird. In der zweiten Variante raffe ich schon ein wenig Zeit, allerdings fällt auf, dass ein Pärchen mit Baby in der zweiten Einstellung von vorne nicht mehr durchs Bild läuft. Dieses Problem löse ich in der dritten Variante. Danach folgen weitere Anschnitte.

Wichtig für das Aneinanderschneiden der Bilder ist die Neutralisierung der Einstellungen. Das heißt, dass die handelnde Person in dem Beispielvideo aus dem Bild herausgeht und/oder ins Bild hineingeht. Dadurch habe ich im Schnitt später viel mehr Möglichkeiten zu variieren. Neben der Neutralisierung durch das Herausgehen oder Hineinlaufen gibt es noch die Wahl neutraler Bilder. Das können Naheinstellungen sein, die von einer Handlung zur nächsten eine Brücke im Schnitt bilden.

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Als Videojournalist mit der NATO unterwegs

Ich erinnere mich noch gut an die Manöver der Briten im Sauerland. In den 80er und 90er Jahren waren die militärischen Übungen etwas Regelmäßiges. Nicht nur bei uns vor der Tür wurden sie dann immer seltener, selbst auf NATO-Ebene sind Großübungen rar geworden. Wozu auch noch Krieg spielen, wenn die Realität in Afghanistan oder Lybien Training genug bietet. Weil die ISAF-Mission in Afghanistan im kommenden Jahr aber weitgehend auslaufen wird, will die NATO nun wieder mehr üben. Nach sieben Jahren zog sie jetzt in ein größeres Manöver. Für die DW war ich bei Steadfast Jazz 2013 in Riga und Swidwin als Videojournalist dabei; und kam schnell an meine Grenzen.

Der Bericht war nur möglich, weil ich auf Videomaterial der NATO zurückgreifen konnte. Während ich im mobilen Hauptquartier in der Nähe von Riga noch selbst gut filmen konnte, änderte sich die Lage in Polen. Auf einem Truppenübungsplatz spielten die Truppen eine Schlacht mit teils scharfer Munition nach. Und weil der Sicherheitsabstand zu groß war, kam mein Zoom der EX3 an seine Grenzen. Aber ich konzentrierte mich dann mehr auf Interviews und konnte so dann dem Beitrag doch noch eine eigene Note geben. Um den Rechts-Links-Wechsel bei den Interviews vor allem von der rechten Seite der Kamera gut zu kontrollieren, hatte ich bislang immer meinen Marshall-Monitor ans Stativ geschraubt. Diesmal habe ich ihn erstmals mit einem längeren BNC-Kabel angeschlossen und in der Hand gehalten. Fazit: Besser als am Stativ!

In der Postproduktion zeichnete sich allerdings noch ein anderes Problem ab: Die unterschiedlichen Formate des NATO-Materials. Die Clips wurden von verschiedenen Dienstleistern auf einem FTP-Server eingestellt, leider auch in verschiedenen Formaten. .mov, .wmv, .avi, mpeg2 – ein buntes Potpourri – und nicht alle Formate werden von Final Cut X gelesen. Also begann die Suche nach Konvertern. Nebem dem bewährten MPEGStreamclip verwendete ich auch noch Avidemux 2.6. Damit klappte zwar die Umwandlung fast komplett (außer bei der .wmv), doch kostete es unnötig Zeit. Sollte ich einmal in die Situation geraten, Footage aus mehreren Quellen koordinieren zu müssen, gäbe es klare Ansagen zum Format.

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Kleine Investition, große Ersparnis

FTP bietet mir seit Jahren eine praktische und kostengünstige Art der Übertragung. Das Problem: Manchmal drängt die Zeit beim Überspiel, und wenn die Verarbeitung der Daten zu viel Zeit in Anspruch nimmt, kann ein Stück zu spät im Sender ankommen. Dann ist eine Standleitung oder der Weg über den Satelliten der bessere Weg. Das Problem: Wie bekommt man den Beitrag aus der Timeline in die Leitung? Bislang gab es zwei Lösungen: 1. Das Ausspiel in die Kamera und dann mit der Kamera zur SNG. 2. Break-Out-Boxen von Matrox, Aja oder BlackMagic, doch die sind meist auch noch sperrig, im Gepäck also wieder nur mehr Ballast.

Seit einigen Monaten verkauft BlackMagic einen mit ca. 150 Euro günstigen Monitoradapter mit SDI- und Thunderbolt-Anschluss. Das Ding heißt „Ultra Studio Mini Monitor“.
ultrastudiominimonitor
Im Studio Brüssel der Deutschen Welle haben wir uns einen solchen äußerst kompakten Adapter gekauft und nun auch erstmals eingesetzt.  Beim ersten Verbinden funktionierte jedoch nichts. Wen die Treiber installiert sind, muss man das MacBook neustarten. Wichtig ist jedoch, dass man bei Final Cut X die A/V-Ausgabe anklickt. Dann sieht man auch ein Bild. Allerdings stellten wir bei den ersten Überspielen fest, dass die Bilder zu Beginn des Beitrages immer wieder ruckelten.  Auch mit den verschiedensten Varianten von Einstellungen ließ sich das Problem nicht beseitigen.

Das Handbuch liefert entscheidende Hinweise. Die Lösung heißt Media Player. Das Programm kommt mit dem Adapter. Damit es sich parallel zu Final Cut öffnen lässt, muss erst die A/V-Ausgabe in FCX wieder deaktiviert werden. Dann muss man das geschnittene Stück  „bereitstellen“, also als Datei im Originalformat (Quicktime 4:2:2) exportieren. Ich habe dabei gleich vier Audio-Spuren erstellt.

Die fertige Datei importiert (!) man dann in den Media Player und sofort lässt sich der Inhalt ausgeben. Wenn kein Ton mitkommt, dient auch der Blick in die Anleitung. Man muss in der OS-Systemsteuerung die Audioausgabe über BlackMagic laufen lassen. Fertig!

Ich bin auf den ersten Field-Einsatz gespannt. Bislang habe ich in solchen Fällen immer den Umweg über die Kamera gewählt. Mit der überschaubaren Investition lassen sich nun aber weitere Minuten einsparen, die im News-Einsatz entscheidend sein können.

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Die Auszeit ist vorbei

Warum scheiterte Final Cut X am für mich so entscheidend wichtigen Export? Ich hatte eine Vermutung, konnte sie bis vor ein paar Tagen aber nicht kontrollieren. Mit meinem neuen MacBook Pro wählte ich nun die individuelle Installation der mir wichtigen Programme, nicht die automatische Übertragung. Somit installierte ich nun nur Final Cut X und nicht mehr Final Cut Pro 7 parallel. Und siehe da: Es funktioniert jetzt alles.

Screenshot

Mit der Aktualisierung 10.0.6 wurde die Audiobearbeitung erweitert. Zusammen mit der Funktion „Videorollen“ (roles, engl) habe ich nun die Möglichkeit, einfach Spuren so zu belegen, dass ich im Export zwei unterschiedlich gemischte Kanäle ausspielen kann. Final Cut X funktioniert in vielen Bereichen anders als der Vorgänger. Deshalb habe ich mir ein Abo bei Larry Jordan zugelegt und arbeite mich nun in die Funktionen und Tiefen vor. Sobald die Shortcuts sitzen, wird es noch schneller gehen, doch ich glaube, dass ich schon jetzt an dem Punkt angekommen bin, wo ich Final Cut 7 eine Auszeit gönnen werde.

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Die A-Frage

Wie schön einfach war es damals: Tape voll, beschriftet, in die Archivschublade gesteckt und fertig. Man musste dann Monate später zwar wie verrückt nach dem bestimmten Bild suchen und spulen, doch die Archivierung als solche war einfach. Als ich im September 2008 auf die bandlose EX3 umstieg, kam irgendwann auch die Frage der Archivierung ganz oben auf die Liste. Natürlich lag die Festplattenlösung nahe. Doch wie sicher wäre die? In Foren las ich von Kopien auf Bluray oder gar dem Überspielen auf Tapes (übrigens auch bei den großen Sendern noch eine Art der Sicherung).

Ich stieß irgendwann auf den Drobo.

Diese Blackbox hat vier Steckplätze für SATA-Festplatten, mindestens zwei muss man direkt beim Start eingefügt haben, damit das System funktioniert. Drobo hat ein eigenes Sicherungssystem, dass wie ein RAID funktioniert, aber doch anders ist. Die Besonderheit: Sind die zwei Platten voll, ergänzt man eine weitere.

Im Dezember 2010, also nach über zwei Jahren aktiven Drehens, kam die vierte Platte hinzu. Zwischenzeitlich hatte ich überlegt, mein großzügiges Archiv etwas aufzuräumen, doch die Bestellung der neuen Platte war bequemer. Vor ein paar Tagen meldete der Drobo erstmals eine Störung. Eine der ersten 1 TB-Seagates machte Ärger. Nach den Angaben auf der Innenseite des Drobo-Magnetdeckels musste die Platte ausgetauscht werden. Ich kaufte eine 2TB-Seagate und tauschte die defekte aus, also rausgezogen und reingeschoben. Nach der Formatierung begann Drobo von allein, die Daten umzuschichten. Bei mir dauerte es mehr als einen Tag (!). Doch in dieser Zeit konnte ich schon wieder auf die Inhalte zugreifen und stellte fest, dass in der Tat nichts verloren war.

Drobo ist für den Kleinproduzenten eine sichere Lösung zur Archivierung. Das habe ich nun bestätigt bekommen. Ich schneide auch direkt mit Material auf dem Drobo. HD-Material über FW800, das ist nicht die schnellste Art, doch es geht. Kosten: Um die 350 Euro + Platten. Nicht billig aber sicher.

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