Grenzenlos mit der Lumix GH3: Argentinien/Uruguay

Gepostet am 30. Mai 2014

Die letzten Male war ich in Südamerika immer mit der Sony PMW EX3 unterwegs gewesen. Das ist eine wunderbare Kamera, nur leider für bestimmte Projekte zu groß. Gerade wegen der restriktiveren Maßnahmen der argentinischen Regierung bei der Einfuhr von Gütern wollte ich es nicht riskieren, am Zoll einen höheren Geldbetrag hinterlegen zu müssen. Da ich nun mit der GH3 unterwegs war, kam am Zoll nur die kurze Frage, ob ich privat oder beruflich ins Land wolle. Als ich wahrheitsgemäß sagte, dass es privat sei, ließ man mich ohne Zögern passieren – der Vorteil eines überschaubaren Rucksacks und eines relativ kompakten Sachtler Ace Stativs.

Eine ähnliche Erfahrung machte ich dann auch bei der Einreise nach Uruguay. Dort interessierten sich die Zöllner überhaupt nicht für den Rucksack, sondern für das Stativ. Als ich dem Zöllner nicht ganz wahrheitsgemäß sagte, ich sei touristisch unterwegs, konnte ich problemlos passieren. Es ist also nicht nur gut für den Rücken und wegen der neuen Gepäckregeln der Airlines, auf leichtes Material zu setzen, sondern auch für Grenzübertritte.

Die Lumix ist größeren Kameras im Vorteil, wenn es darum geht, als Tourist zu erscheinen. Wie hier vor einer Kaserne.

Die Lumix ist größeren Kameras im Vorteil, wenn es darum geht, als Tourist zu erscheinen. Wie hier vor einer Kaserne.

Die Dreharbeiten in Montevideo gestalteten sich ziemlich entspannt. Ich hatte für vier Minuten Beitrag eineinhalb Tage mit meiner Producerin Silvina eingeplant. Wir konnten damit sogar eine plötzliche Planänderung abfedern. Bei der Geschichte zur Legalisierung des Cannabis-Anbaus und Verkaufs ging es darum, Interviews zu drehen, Stadtbilder zu machen und mit einem Cannabis-Anbauer zu drehen. Die GH3 war dafür auch deshalb eine perfekte Kamera, weil ich etwa vor einer Kaserne drehen wollte. Ich fragte die Soldaten, ob ich Fotos machen dürfte. Das „Ok“ kam schnell. Wie lange dieser Vorteil gegenüber größeren Kameras erhalten bleibt, weiß ich nicht – jetzt ist er aber auf jeden Fall praktisch. Gleichzeitig möchte ich alle Bedenkenträger beruhigen. Wegen der kompakten Maße gab zu keinem Zeitpunkt Zweifel seitens der Interviewpartner an der Glaubwürdigkeit meiner Rolle als Journalist. Solche Bedenken tauchen nach meinen Erfahrungen eher noch in Deutschland auf, wo Politiker es gewohnt sind, dass TV-Stationen noch zu zweit oder dritt aufschlagen.

Da ich auch Aufsager (d.h. ich vor der Kamera) produzieren wollte, kam mir eine sehr geniale Funktion der Kamera zur Hilfe. Da sie mit WiFi ausgestattet ist und somit eine Vorschau samt Schärfeeinstellung per Iphone möglich ist, wurde Einstellung besagter Aufsager deutlich vereinfacht. Ich hatte es erst ohne diese Funktion versucht, scheiterte jedoch. Lediglich werde ich künftig häufiger das Ipad für diese Einstellung nutzen, da es schlicht einen größeren Bildschirm bietet.

Aufsager per Smartphone scharf gestellt.

Aufsager per Smartphone scharf gestellt.

Und noch etwas zum Thema Bildschirm: Ich habe zwar den SmallHD-Monitor immer dabei. Doch aus Zeitgründen verzichtete ich bei meinem letzten Interview beim Cannabis-Anbauer darauf. Die Bequemlichkeit musste ich mit einem unscharfen Interviewbild bezahlen, sehr ärgerlich. Ich persönlich werde künftig gerade bei Interviews immer den SmallHD anschließen. Nur damit kann ich die Schärfe ausreichend beurteilen.

Ärgerlich: Weil ich mir in der Eile den externen Monitor sparte, kam dieses unscharfe Ergebnis beim Interview heraus

Ärgerlich: Weil ich mir in der Eile den externen Monitor sparte, kam dieses unscharfe Ergebnis beim Interview heraus

 

 

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