Die Auszeit ist vorbei

Warum scheiterte Final Cut X am für mich so entscheidend wichtigen Export? Ich hatte eine Vermutung, konnte sie bis vor ein paar Tagen aber nicht kontrollieren. Mit meinem neuen MacBook Pro wählte ich nun die individuelle Installation der mir wichtigen Programme, nicht die automatische Übertragung. Somit installierte ich nun nur Final Cut X und nicht mehr Final Cut Pro 7 parallel. Und siehe da: Es funktioniert jetzt alles.

Screenshot

Mit der Aktualisierung 10.0.6 wurde die Audiobearbeitung erweitert. Zusammen mit der Funktion „Videorollen“ (roles, engl) habe ich nun die Möglichkeit, einfach Spuren so zu belegen, dass ich im Export zwei unterschiedlich gemischte Kanäle ausspielen kann. Final Cut X funktioniert in vielen Bereichen anders als der Vorgänger. Deshalb habe ich mir ein Abo bei Larry Jordan zugelegt und arbeite mich nun in die Funktionen und Tiefen vor. Sobald die Shortcuts sitzen, wird es noch schneller gehen, doch ich glaube, dass ich schon jetzt an dem Punkt angekommen bin, wo ich Final Cut 7 eine Auszeit gönnen werde.

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Auszeit für Final Cut X

Vorweg gesagt: Das Konzept hinter Final Cut Pro X ist interessant. Weil ich aber mit FCP 7 rundum zufrieden war (und bin), sah ich bis vor kurzem keine Notwendigkeit, X zu installieren. Als ich dann jedoch die Perspektive hatte, Final Cut Pro X in der Schulung einzusetzen, entschied ich mich zum Kauf des Programms. Das ist nun einen Monat her. Ich fand mich mit dem Programm sehr schnell zurecht, die Basisfunktionen sitzen schnell. Und weil das Programm eben sehr intuitiv ist, ist es in der Schulung ebenfalls besser als FCP 7. Die Lernkurve ist steil. Nach einem ersten Stück für einen meinen Auftraggeber entschied ich mich, Final Cut Pro X auf einer Reporterreise einzusetzen. Und auf dieser Reise kam das Ende für das Programm.

Ich hatte mit X Archivmaterial von DV-Tapes importiert – völlig problemlos. Dann hatte ich aus diesem Material einen einzigen Clip gemacht, um das Material kompakt mitnehmen zu können. Doch der exportierte Clip funktionierte nicht mehr im Import. In Final Cut 7 wurde die Datei problemlos erkannt. Ich musste also das Format ändern, dann ging es auch in X.

Die weitaus größte Überraschung kam jedoch, als ich das geschnittene Stück als eigenständigen Clip exportieren (bereitstellen) wollte. Final Cut stürzte bei jedem (!) Versuch ab. Ich kann es nur darauf zurückführen, dass die in der Timeline vorhandenen Clips unterschiedlichen Formats (DV und XDCAM EX) für das Programm unverdaulich sind.

Ich habe am Ende das Stück in Final Cut 7 geschnitten, es knapp fertiggestellt bekommen und mich über FCP X geärgert. Die gute Nachricht: Apple war so frei, mir das Geld für das Programm zurückzuerstatten.

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Iphone statt Videokamera

Das Iphone hat dank seiner HD-Funktion durchaus das Zeug zum Filmen und Schneiden. Meine eigenen Tests bestätigen dass es funktioniert. Sogar das Schneiden mit der iMovie-App geht einfach und ist durchaus effizient. Einschränkungen gibt es natürlich, etwa beim Ton. Doch für einen Hardschnitt mit eingebauten Interviews reicht die Software. Wer allerdings Ansprüche an die Tonqualität setzt, kommt um ein externes Mikro nicht umher. Die Kollegen des Schweizer Fernsehens empfahlen mir dafür einen Adapter von Fostex.

Der Audio-Adapter für das Iphone4s

Der Audio-Adapter für das Iphone4s

Der AR-4i hat zwei eigene externe Mikros, allerdings kann auch ein anderes externes Mikro per Miniklinke angeschlossen werden. Ich selbst habe ihn noch nicht genutzt, die Videobeispiele mit entsprechenden Proben auf Youtube klingen aber so, dass Interessierten bei der Kaufentscheidung geholfen wird.

Doch wofür soll das alles nun gut sein? Die Antwortet liefert ausgerechnet die Sportschau.

Foto: Sportschau/MDR

Foto: Sportschau/MDR

Die Online-Redaktion holt damit O-Töne ein. Das sieht so aus:

Sportschau dreht auf Iphone

Nach eigenen Angaben auf Facebook ist es bislang ein Versuch. Die Bildqualität entspricht wahrscheinlich noch nicht den Möglichkeiten, die das Telefon bietet. Doch es ist ein interessantes Beispiel, wie man mit relativ wenig Aufwand Mehrwert liefern kann. Die Kommentare auf der FB-Seite stellen Fragen von einer ganz anderen Seite, doch darauf will ich hier nicht versuchen, Antworten zu suchen oder zu geben.

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Der Teufel trägt rot-weiß

Als freier Journalist ist es entscheidend, dass alles, wirklich alles immer bestens funktioniert. Scheitert ein Projekt, gibt es schließlich auch kein Geld. So etwas ist mir jetzt mal wieder passiert. Ich war zur Berichterstattung über die Proteste der Empörten in Madrid. Es passte alles, das Wetter, die Stimmung, die unglaubliche Zahl von Teilnehmern. Zusammen mit meinem Kameramann Juan Antonio begleiteten wir die Demonstration, machten uns rechtzeitig auf zum Schneiden. Ich wurde rechtzeitig fertig, doch dann: NICHTS. Als es darum geht, die Datei per FTP zum Sender zu schicken, verbindet sich die Vodafone-Karte nicht.

Der Teufel steckt in diesem Teil

Der Teufel steckt in diesem Teil

Über Jahre hatte Vodafone mir in Spanien beste Dienste geleistet, doch auf einmal bekam ich keine Leitung. Lag es an der neuen Karte? Ich hatte die alte sperren lassen, nachdem ich sie verloren hatte. Am Vortag der Demo hatte mir Vodafone eine neue gegeben. Ich hatte kurz geprüft, ob sie ein Netz fand. – ja. Doch ich hatte nicht den Verbindungsaufbau geprüft. Ich war extrem besorgt. Ein Anruf bei der Hotline brachte mich auch nicht weiter. Mittlerweile hatte die Sendung begonnen, der Job war verloren.

Woran konnte es nur liegen? Bis tief in die Nacht probierte ich alles, doch nichts half. Ich schrieb noch eine Mail an Vodafone und schlief ein. 36 Stunden später kam dann die Antwort: Sie hatten die Karte ja sperren lassen und der Anschluss wurde danach nicht wieder entsperrt. Unglaublich. Weder beim Abholen der Karte, noch beim Anruf der Hotline hatte man das gemerkt???? Die Karte funktioniert jetzt wieder. Die Konsequenz: Ist auch nur das kleinste Rädchen verstellt, muss man vorher alles prüfen. Sonst wird’s teuer, s.o.

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7 nach 10

Final Cut X hat hohe Wellen geschlagen und die Vorgängerversion Final Cut 7 weggespült. Konkret heißt das, dass Apple Final Cut 7 vom Markt genommen hatte. Doch jetzt berichtet Appleinsider, dass die alte und gute Version wieder per Telefon gekauft werden kann. Ein Sieg des Bewährten? Bei Apple weiß man das leider nicht so genau. Fakt ist, dass Final Cut X viele Erwartungen nicht erfüllen konnte. Ich will hier nicht die Kritik wiederholen. Das neue Schnittprogramm ist nicht schlecht, es gibt sehr interessante Ansätze, doch es reicht nicht noch nicht aus, um Final Cut 7 zu ersetzen. Ich warte täglich darauf, dass ein erwachsenes Update auf den Markt kommt, also etwas Gutes, Vollständiges. Solange warte ich und freue mich, dass bei Apple die Vernunft über das Marketinggeschrei gesiegt hat, wenn auch in leisen Tönen.

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PinMic von Røde: Das Minimikro mit den drei Dornen

Ruhige Tage haben den großen Vorteil, dass ich mir die Zeit nehme, im Netz nach Neuem zu stöbern. Und vergangene Woche stieß ich auf das PinMic von Rode. Es gab leider noch nicht allzu viel über das kleine Teil zu lesen und zu sehen. Egal, ich bestellte mir das Ansteckmikro der anderen Art, weil es mir wirklich praktisch erschien. Durch ein eigenes Adaptersystem kann man das Rode-Mikro mit einem Zubehörstecker problemlos an einen Sennheiser-Sender anschließen. Jetzt ist es Teil meiner Ausstattung und so sieht es aus:

Es ist in der Tat eine völlig neue Art, das Mikro anzustecken. Da es nur ein kleiner Punkt ist, könnte es alles sein (wenn man es als Zuschauer überhaupt sieht), doch die wenigsten werden auf ein Mikrofon tippen. Die ersten Spielereien an verschiedenen Kleidungsstücken (Hemden, T-Shirts) zeigen, dass keine Schäden zurückbleiben. Allerdings sollte man dieses Mikro nicht gerade durch eine Gore-Tex-Mebran stechen. Zum Ton: Auch die inneren Werte sind ordentlich.

Soweit die Theorie, bzw. die Trockenübung. Ich habe das Mikro gleich beim nächsten Dreh in Südspanien dabei gehabt. Zum Aussehen und Klang hier mehr:

FAZIT: Das PinMic ist ein praktisches Teil, das zudem mit reichhaltigem Zubehör kommt. Der Windschutz ist dabei und auch ein zweiter Käfig, den man in der Farbe des Kleidungsstückes des Interviewten lackieren kann (bei dem Mann mit dem weißen Hemd). Hinzu kommt: Die Handhabung ist seht einfach. Meine Sorge, dass es bei weiblichen Interviewpartnern vielleicht ein Problem geben könne, weil man die drei Kontaktstifte der Bodenplatte von Innen durch das Kleidungsstück drücken muss, war unbegründet. Durch das einfache Anbringen können die Interviewpartner das Mikro ohnehin am besten selbst anlegen.

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Die A-Frage

Wie schön einfach war es damals: Tape voll, beschriftet, in die Archivschublade gesteckt und fertig. Man musste dann Monate später zwar wie verrückt nach dem bestimmten Bild suchen und spulen, doch die Archivierung als solche war einfach. Als ich im September 2008 auf die bandlose EX3 umstieg, kam irgendwann auch die Frage der Archivierung ganz oben auf die Liste. Natürlich lag die Festplattenlösung nahe. Doch wie sicher wäre die? In Foren las ich von Kopien auf Bluray oder gar dem Überspielen auf Tapes (übrigens auch bei den großen Sendern noch eine Art der Sicherung).

Ich stieß irgendwann auf den Drobo.

Diese Blackbox hat vier Steckplätze für SATA-Festplatten, mindestens zwei muss man direkt beim Start eingefügt haben, damit das System funktioniert. Drobo hat ein eigenes Sicherungssystem, dass wie ein RAID funktioniert, aber doch anders ist. Die Besonderheit: Sind die zwei Platten voll, ergänzt man eine weitere.

Im Dezember 2010, also nach über zwei Jahren aktiven Drehens, kam die vierte Platte hinzu. Zwischenzeitlich hatte ich überlegt, mein großzügiges Archiv etwas aufzuräumen, doch die Bestellung der neuen Platte war bequemer. Vor ein paar Tagen meldete der Drobo erstmals eine Störung. Eine der ersten 1 TB-Seagates machte Ärger. Nach den Angaben auf der Innenseite des Drobo-Magnetdeckels musste die Platte ausgetauscht werden. Ich kaufte eine 2TB-Seagate und tauschte die defekte aus, also rausgezogen und reingeschoben. Nach der Formatierung begann Drobo von allein, die Daten umzuschichten. Bei mir dauerte es mehr als einen Tag (!). Doch in dieser Zeit konnte ich schon wieder auf die Inhalte zugreifen und stellte fest, dass in der Tat nichts verloren war.

Drobo ist für den Kleinproduzenten eine sichere Lösung zur Archivierung. Das habe ich nun bestätigt bekommen. Ich schneide auch direkt mit Material auf dem Drobo. HD-Material über FW800, das ist nicht die schnellste Art, doch es geht. Kosten: Um die 350 Euro + Platten. Nicht billig aber sicher.

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