Die Text-Video-Harmonie

Ein Kollege sagte kürzlich zur Kombination von Text und Video auf einer redaktionellen Website: Entweder passt das Video nicht zum Text oder es erzählt den Inhalt gleich noch einmal. Wie geht es besser? Möglichkeiten gibt es bestimmt viele. Mit einem Beispiel für die Deutsche Welle möchte meinen Beitrag zu den Optionen liefern. Mein Ziel war es dabei, den Text ohne großen Mehraufwand und ohne Redundanz mit Video zu ergänzen.

Ich entschied mich bewusst für den Einsatz von Zitaten in Videoform. Der Vorteil: Auch mit einfachsten Mitteln, selbst mit einem Smartphone, lassen sich solche O-Töne aufnehmen. Somit wären sie für jede Redaktion umsetzbar. Die Online-Wirtschaftsredaktion machte die Videoclips dann auch noch so groß, dass das CMS keine Chance bekam, den  Text am Video entlang laufen zu lassen.

In einem meiner vorherigen Beiträge kritisierte ich, dass bei SPIEGEL ONLINE Werbung auch bei kurzen Videos läuft. Dieses Problem lässt sich bei der DW vermeiden, doch leider schafften es Standard-Opener vor die O-Töne. Sie stellen eine unnötige Unterbrechung dar und behindern ebenfalls das Zusammenspiel von Text und Video.

 

Ein verlinkter Screenshot:

Ausschnitt Website dw.de

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Wahlen 2014: Mit der Lumix unterwegs

Eine ideale Position für die Live-Schalten per Satellit. Doch die Wahlergebnisse kamen erst später

Eine ideale Position für die Live-Schalten per Satellit. Doch die Wahlergebnisse kamen erst später

Zu den Europawahlen ist auf den politischen Seiten genug gesagt. Ich beschränke mich hier auf die Berichterstattung am Wahlabend. Für die DW war ich in Madrid und konnte bequem um 20 und 21 Uhr per Satellit schalten. Allerdings rückten die Spanier erst um 23 Uhr mit den Ergebnissen raus und sparten sich diesmal auch Hochrechnungen. Deshalb nahm ich die Lumix GH3 zur Hand und machte damit kurz nach 23 Uhr Aufsager, die ich direkt von der Plaza Colón in Madrid per Handy-Upload nach Berlin kopierte.

Der Arbeitsplatz in der Wahlnacht

Der Arbeitsplatz in der Wahlnacht

Zum Einsatz kamen neben der Kamera im Honu Cage der SmallHD-Monitor, die Funkstrecke und das Ledzilla-Kopflicht. Um 23.55 war das letzte Datenpaket der drei Sprachversionen überspielt. Ein Screenshot aus dem Ergebnis:

 

Der Hintergrund ist nicht so schön, dafür gab es aber trotzdem ein Update aus Madrid zum Ausgang der Europawahlen

Der Hintergrund ist nicht so schön, dafür gab es aber trotzdem ein Update aus Madrid zum Ausgang der Europawahlen

 

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Das erste Mal: Bordeaux-Weine mit der GH3

In einem Weinlager in Bordeaux. Kein zusätzliches Licht aber mit dem Nokton 25mm

In einem Weinlager in Bordeaux. Kein zusätzliches Licht aber mit dem Nokton 25mm

Es war wieder dieses Kribbeln im Bauch, diese leichte bis mittlere Nervosität. So wie früher, damals, als ich anfing, als ich meine ersten Drehs in Spanien machte, oder als ich das erste Mal mit ganz viel Equipment nach Israel oder Japan startete. Doch diesmal entwickelte sich die Nervosität nicht wegen der Menge, sondern angesichts des wenigen Equipments. Ok, der Fotorucksack war voll, so voll, dass der Mann beim Security Check am Flughafen Schipol kurz große Augen bekam. Dennoch: Mit weniger oder besser gesagt mit kleineren und damit leichteren Komponenten das Gleiche oder mehr machen, eine neue Kamera, nicht der Komfort wie an der viermal so großen EX3– das sorgte für den Kick.

Ehrlich gesagt möchte ich dieses Kribbeln jetzt nicht jedes Mal wieder erleben, doch es ist wohl notwendig, so lange bis die Routine wieder Einzug hält. Diese Anspannung hat ihre guten Seiten: Ich habe mir im Vorfeld mehr Gedanken über den Aufbau der Geschichte gemacht, über den ungefähren Drehplan. Vieles, was sich mit der EX3 einfach so ergab, versuchte ich diesmal zu planen.

Das Plus Bequemlichkeit

Der erste Pluspunkt war der Weg zum Flughafen. Das leichtere Sachtler-Stativ, ein kleiner Koffer, dazu ein Rucksack, der halb so groß ist wie die Hülle für die EX3 – es war fast schon bequem und entspannt, zum Flieger zu gehen.

Doch dann ging es am nächsten Tag um das Wesentliche: Drehen und Interviewen. Der DP4-Monitor ist bestellt, doch für dieses Mal war der größere Marshall mit im Gepäck. Dazu eine kompakte LED-Flächenleuchte und das Dedolight mit zustätzlichem Stativ, um die Interviews etwas pimpen zu können.

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Auf einmal im Programm-Modus und der machte das Bild zu dunkel.

Am Morgen drehte ich vor meinem Interview zum Warmwerden bei 2 Grad Celsius ein paar Bilder von der Gironde und Bordeaux, die ich aber nicht brauchen sollte. Für das erste Interview nutzte ich dann das Nokton 25mm und die Led-Flächenleuchte. Das Dedolight erhellte die Weinflaschen im Hintergrund. Die Kontrolle des Bildes lief über den Marshall-Monitor. Problemlos. Lediglich beim Drehen der Schnittbilder griff ich ein paar Male daneben. Statt zu filmen machte ich Fotos – merkte es aber noch rechtzeitig. Und irgendwann kam ich an einen Knopf, der vom manuellen in den Programm-Modus wechselte und das Bild damit grundsätzlich zu dunkel machte. Auch diese Ursache entdeckte ich rechtzeitig, sie sorgte aber für schnelleren Puls.

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Eine wahre Freude. Mit dem Nokton und etwas zusätzlichem Licht war das Ergebnis eine Freude

Ansonsten musste ich feststellen, dass die Schärfekontrolle und die Belichtung über den Kameramonitor so gut funktionierte, dass ich den Zacuto Z-Finder nicht ein einziges Mal einsetzen sollte. Bei der Belichtung habe ich mich tatsächlich von meinem Gefühl leiten lassen und lag damit auch weitgehend richtig. Und auch das kleine Rig blieb im Koffer. Wenn die Kamera nicht auf dem Stativ befestigt war, lag sie für Drehs aus der Hand verdammt gut in der selbigen.

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Da lag der Fokus daneben. Mit dem externen Kontrollmonitor wäre mir der Fauxpas erspart geblieben.

Ein einziges Mal griff ich ziemlich daneben: Beim Interview mit der Winzerin. Aus Gründen der Bequemlichkeit dachte ich, auf den Marshall verzichten zu können. Doch das wurde gleich mit einem leicht unscharfen Bild bestraft. Umso mehr freue ich mich nun auf den kompakteren DP4. Schon in den Händen habe ich den Fhugen-Rahmen, der die Befestigung von Zubehör und das Führen der Kamera noch bequemer werden lässt.

Fazit: Der erste komplette Dreh mit der GH3 war ein wichtiger Schritt hin zu einer kompakteren Ausrüstung. Die Nervosität wird erst weichen, wenn die Bedienung der Kamera zur Routine wird. Doch die Ergebnisse treiben mich zum Weitermachen. Denn die Farbechtheit der Objektive und Kamera, gepaart mit der bei Bedarf abrufbaren geringen Tiefenschärfe, sind eine wahre Freude. Das Video in HD und an einigen Stellen stabilisiert:

 

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